„Die Kunst des Waldbadens ist die Kunst, sich durch alle Sinne mit der Natur zu verbinden.“
Dr. Qing Li

Was genau ist Shinrin Yoku – Waldbaden?

Wer hat es erfunden?
Ab 2004 begannen dann Mediziner in Japan die Heilkraft des Waldes zu erforschen und zu erkennen.

Wie geht Waldbaden?
Leichte Impulse und Aktivitäten, wie Bewegungs-, Achtsamkeits- und Atemübungen helfen Dir dabei, wieder in Verbindung mit der Natur und Dir selbst zu kommen. Dazu gibt es interessante Informationen über die vielfältigen Heilkräfte des Waldes und ihre Wirkungsweise.
Was bewirkt Shinrin Yoku?
„Waldluft ist Medizin zum Einatmen!“
Dr. Qing Li
Waldbaden beruhigt, entspannt, entschleunigt und baut Stress ab. Es wirkt wohltuend und ausgleichend auf unsere Gesundheit.
Umfangreiche Studien verschiedenster japanischer Forscher belegen das. Shinrin Yoku ist in Japan eine anerkannte Heilpraxis, um Stress abzubauen und die eigene Gesundheit zu stärken. Es gibt mittlerweile 62 zertifizierte Waldtherapiezentren in Japan. Auch in Deutschland gibt es einen anerkannten Heilwald auf der Ostseeinsel Usedom und viele verschiedene Waldbaden-Angebote.
Das so genannte „Heilsame Trio des Waldes“ beschreibt die auf unsere Gesundheit positiv wirkenden Elemente des Waldes:
Pflanzliche Duft- und Botenstoffe, die sogenannten
Terpene, dienen den Bäumen zur Kommunikation und Abwehr von Schädlingen und Fressfeinden.
- Terpene regen unsere Abwehrzellen an und steigern die Anzahl und Aktivität der sogenannten natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) sowie auch der Antikrebsproteine. Die menschliche Immunabwehr wird verbessert, und so können Infektionen bekämpft und Tumoren vorgebeugt werden.
- Durch das Einatmen dieser Duftstoffe werden außerdem Stresshormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin abgebaut und die Aktivität des sympathischen Nervensystems (Aktivitätssteigerung) nimmt ab.
- Das parasympathische Nervensystem (Ruhe und Regeneration) wird ebenfalls angeregt und unser Körper entspannt.
- Die ätherischen Öle in der Luft heben unsere Stimmung und wirken sich lindernd auf innere Unruhe und Depressionen aus. Das allgemeine Wohlbefinden und die mentale Verfassung verbessern sich.
- Unser Pulsschlag beruhigt sich.
- Der Blutdruck wird gesenkt bzw. harmonisiert sich.
- Unsere Herzgesundheit wird ebenso gestärkt.
- Die Schlafdauer erhöht sich und die Schlafqualität verbessert sich.
Waldluft enthält Anionen (negativ geladene Sauerstoffteilchen) in hoher Konzentration. Diese haben eine positive Wirkung auf die Flimmerhärchen unserer Lunge.
- Unsere Atemwege werden dadurch verstärkt gereinigt und so atmen wir saubere Luft.
- Anionen wirken energetisierend und erfrischend. Sie verhelfen zu geistiger Klarheit und steigern unser Wohlbefinden.
Mikroben sind Mikroorganismen und im Waldboden sowie in der Luft zu finden. Wir nehmen sie über die Haut oder den Atem in uns auf, wenn wir uns im Wald aufhalten.
- Mikroben fördern unsere Darmgesundheit.
- Sie wirken in uns wie ein natürliches Antidepressivum. Sie beeinflussen unsere Stimmung und unser Wahrnehmungsvermögen positiv und stärken unser Immunsystem.
Des Weiteren hat auch das Betrachten von Naturbildern eine entspannende und heilsame Wirkung auf uns, wenn wir uns im Wald aufhalten.
Waldmediziner empfehlen deshalb: Ein regelmäßiges und ausgedehntes Bad in der Natur stärkt Körper, Seele und Geist!

An welche Zielgruppe richtet sich Waldbaden?
Waldbaden-Seminare lassen sich sehr gut in kleinen Gruppen, z.B. für Bildungseinrichtungen, Hotel- und Tagungsgäste, Touristen, aber auch für Arbeitnehmer*Innen von Firmen und sozialen Einrichtungen sowie auch für Kinder oder Eltern aus Kitas durchführen.
Quellen
Dr. Qing Li:
Die wertvolle Medizin des Waldes, Wie die Natur Körper und Geist stärkt, Rowohlt 2018
Yoshifumi Miyazaki:
Shinrin Yoku Heilsames Waldbaden, Die japanische Therapie für innere Ruhe, erholsamen Schlaf und ein starkes Immunsystem, Irisiana 2018
Meyer, Jörg: Im Wald baden, Der Heilpfad zu Glück und Gesundheit,
Knaur 2018